05022015 "wenn die Ferne zur Heimat wird"


Wie geht es dir? Was gibt es Neues?


Man kann es nicht anders sagen, ich bin im Alltag angekommen. Auch wenn hier in Rumänien vieles spontan läuft und man nicht von einer Regelmäßigkeit sprechen kann, ist doch eine Routine aufgekommen. Beim Ausreisekurs haben wir eine Kurve besprochen. Diese Kurve zeigt den Verlauf eines Freiwilligendienstes, wie er ablaufen kann -muss er aber natürlich nicht. Hier wurde von einem Einbruch im Winter gesprochen. Heute kann ich bestätigen, dass es eine Art „Januartief“ gibt. Aber bei weitem nicht so schlimm, wie ich es mir vorgestellt hätte. Bei mir zeigt sich dies ehr dadurch, dass eben dieses Gefühl der täglichen Aufregung und die Sucht nach dem Neuerkunden etwas nachgelassen hat. Die viele Arbeit lenk mich aber wunderbar von diesen Gedanken ab. Das Gefühl des Alltags ist mir richtig bewusst geworden, als ich über das Thema Heimweh nachdachte. Natürlich vermisse ich meine Familie und meine Freunde, aber hingegen aller Erfahrungsberichte und Erzählungen stellt sich bei mir kein Heimweh ein, sondern Fernweh. Ich mag Marosvásárhely und es gibt noch sehr vieles zu entdecken hier. Trotzdem merke ich, wie es mich weiterzieht. Ich habe wieder Lust auf neue Abenteuer und will weiter… mehr entdecken, neue Kulturen kennen lernen. Es klingt absurd und ich hatte mir eigentlich gewünscht, dass ein Auslandsjahr mein immer andauerndes Fernweh endlich für einige Zeit stillen würde. Und doch denke ich, dass dieses Gefühl des Fernwehs auch ein Beweis dafür ist, wie wohl und heimisch ich mich hier fühle.  n

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