19102014

Obwohl es tagsüber immer noch ca. 20 Grad hat, zieht so langsam die Kälte ein, zusammen mit einer Grippewelle, die auch mich erfasste. So lag ich Mittwoch und Donnerstags im Bett und bin nur zum Deutschkurs aufgestanden. Und hier fehlt mir dann doch echt meine Mummy, denn trotz der Grippe musste ich mich noch zum einkaufen schleppen. Eine andere Freiwillige hatte dazu auf ihrem Blog ein gutes Beispiel "wenn du keine Zahnpasta einkaufst, ist halt keine da" (https://hallorumaenien.wordpress.com/)  und genau so ist es!

Montagabend waren wir im Kino in der Mall. Ein riesen Kino! Wir schauten "As above, so below" zu deutsch "Die Katakomben". Ziemlich cool war, dass man sich alte Kinoplakate umsonst mitnehmen durfte. So wirkt mein Zimmer nun ein bisschen kleiner und gemütlicher. Außerdem kam am Montag über Umwege endlich meine Veganbox an, ein Abonnement, welches Am Dienstag war ich beim ungarisch Sprachkurs. Leider fehlt mir wirklich die Zeit zum lernen, aber ich habe immer noch sehr viel Spaß!
so lerne ich übrigens Vokabeln

Bei dem Sprachkurs für die Anfänger, Mittwochs, sind ca. 18 Kinder im Alter von 8-13 Jahren. Die meisten können noch gar kein Deutsch. Um 15:45 sind die meisten Kinder schon da und wir starten mit kleinen Spielen, besonders beliebt: Uno, Memory und Jenga ( dieses Spiel mit den Holzbauklötzenturm). Um 16.00 Uhr geht es dann los. Normalerweise beginnen wir mit einer Wiederholung des Themas der letzten Stunde. Doch diese Woche waren dachten wir, dass das Alphabet jetzt langsam sitzen müsste und begannen direkt mit dem neuen Thema "Zahlen". Dazu hatte ich ein Plakat mit den Zahlen von 1-100 vorbereitet, sowie ein Arbeitsblatt, was die Kinder später mitnehmen konnten. Außerdem erklärten wir die "Und-Regel" nämlich, dass die Zahlen eigentlich nur zusammengeführt werden und im Gegensatz zu den Zahlen auf ungarisch ein "UND" dazwischen kommt. Wir waren sehr überrascht, dass viele Kinder schon problemlos auf deutsch bis 20 zählen konnten. Ich las also die Zahlen vor und die Kinder sagten sie nach. Danach spielten wir ein Spiel: Ich hatte 18 Plakate mit den Zahlen von 1-18 vorbereitet, diese teilten wir aus und die Kinder mussten sich in der richtigen Reihenfolge aufstellen. Anschließend wiederholten wir das Spiel, nun jedoch mit willkürlich gewählten Zahlen von 1-500. Das viel den Kindern dann schon schwerer. Es folgte "Bingo", für alle die es nicht kennen: Jedes Kind bekommt ein Zahlenfeld mit den Zahlen von 1-50 und umkreist willkürlich 5 Zahlen. Danach zieht Fredi aus einem Topf irgendwelche Zahlen, jede Zahl, die sie vorliest wird angekreuzt. Derjenige, der als erstes alle umkreisten Zahlen angekreuzt hat muss ganz laut "BINGO" rufen und hat somit gewonnen. Daran hatten die Kinder viel Spaß. Immer um 16.50 Uhr gibt es Tee und Kekse, leider holen die meisten Kinder dann auch ihre Handys heraus.. Weil wir noch Zeit hatten erklärten wir den Kindern noch, wie man nach dem Alter fragt und darauf antwortet, Um dies zu üben sollten die Kinder im Raum herumgehen sich begrüßen und sich nach dem Alter fragen. Dabei merkten wir leider, dass es doch eine Abneigung zwischen den ungarischen und den rumänischen Kindern  gibt. Um 17:00 Uhr wird immer gebastelt. Dieses Mal bastelten wir Transparentpapier-Tiere. Hier mussten wir leider feststellen, dass die Kinder anscheinend nicht so oft basteln, denn anstatt sich eigene Tiere und Motive auszudenken, benutzten alle nur die Vorlagen.
Wir gut die Kinder nach dem Jahr deutsch sprechen können, kann ich noch nicht sagen. Aber mittlerweile ist es mir fast wichtiger, dass die Kinder ohne ihr Handy Spaß haben und Spiele spielen, vielleicht können wir mit den Basteleinheiten auch ein bisschen die Kreativität der Kinder fördern.

Im Kinderheim fühle ich mich sehr wohl. Wenn ich Mittags dorthin komme gibt es erstmal Mittagessen. Dies läuft echt anders ab, als ich es aus Deutschland gewohnt bin. Nachdem ich eingetroffen bin decke ich als erstes mit einem Kind den Tisch. Diese Aufgabe übernimmt immer ein anderes Kind. Vor dem Essen wird gebetet, immer auf ungarisch, englisch und deutsch! Dass ich 2-Mal die Woche im Kinderheim mitessen kann, ist natürlich super, da ich so auch traditionelle Gerichte probieren kann. Aus diesem Grund esse ich dort auch nur vegetarisch. Heute gab es zum Beispiel Nudelauflauf, allerdings in süß mit Rosinen und Zucker! Vor dem Hauptgericht gibt es immer Suppe. Leider habe ich in den letzten Wochen gemerkt, dass es viel stärkebasiertes (wie Nudeln oder Kartoffeln) Essen gibt und nur wenig Obst und Gemüse. Danach habe ich dann mit ein paar Kindern Hausaufgaben gemacht. Mit einigen habe ich dabei echt Spaß, viele sind sehr interessiert und wollen unbedingt deutsch oder englisch lernen. Aber leider haben nicht alle Kinder Lust auf das lernen. Sie haben eben nicht auf mich gewartet, natürlich habe ich das nicht gedacht und ich weiß auch nicht, wie ich reagiert hätte, wenn man mir mit 16 Jahren eine Rumänin, die kein deutsch kann, vor die Nase gesetzt hätte, die mit mir englisch sprechen sollte.Trotzdem finde ich es sehr schade, da viele Kinder wirklich nur sehr sehr schlecht englisch können. 


die Transparentpapier-Tiere

 (Heute gibt es mal ein paar Handybilder)

Dieses Schild habe ich volle Liebe und Leidenschaft gebastelt. Leider wurde es wieder abgerissen, wahrscheinlich von unseren Nachbarn, denen sind wir nämlich ein Dorn im Auge.

random


der Mures

Leider kann man dieses Bild nicht drehen. In der ersten Deutschstunde habe ich alle Kinder einen Steckbrief ausfüllen lassen, um daraus ein Plakat zu machen. Statistisch gesehen ist übrigens hier der Hund das Lieblingstier von den meisten Kindern.


der Inhalt meiner Veganbox

Diese Filme sind zwar nicht meine Lieblingsfilme, aber sie lassen mein Zimmer kleiner und gemütlicher wirken.


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