Wie geht es dir? Was gibt es Neues?
Man kann es nicht anders sagen, ich bin im Alltag
angekommen. Auch wenn hier in Rumänien vieles spontan läuft und man nicht von
einer Regelmäßigkeit sprechen kann, ist doch eine Routine aufgekommen. Beim
Ausreisekurs haben wir eine Kurve besprochen. Diese Kurve zeigt den Verlauf
eines Freiwilligendienstes, wie er ablaufen kann -muss er aber natürlich nicht.
Hier wurde von einem Einbruch im Winter gesprochen. Heute kann ich bestätigen,
dass es eine Art „Januartief“ gibt. Aber bei weitem nicht so schlimm, wie ich
es mir vorgestellt hätte. Bei mir zeigt sich dies ehr dadurch, dass eben dieses
Gefühl der täglichen Aufregung und die Sucht nach dem Neuerkunden etwas
nachgelassen hat. Die viele Arbeit lenk mich aber wunderbar von diesen Gedanken
ab. Das Gefühl des Alltags ist mir richtig bewusst geworden, als ich über das
Thema Heimweh nachdachte. Natürlich vermisse ich meine Familie und meine
Freunde, aber hingegen aller Erfahrungsberichte und Erzählungen stellt sich bei
mir kein Heimweh ein, sondern Fernweh. Ich mag Marosvásárhely und es gibt noch
sehr vieles zu entdecken hier. Trotzdem merke ich, wie es mich weiterzieht. Ich
habe wieder Lust auf neue Abenteuer und will weiter… mehr entdecken, neue
Kulturen kennen lernen. Es klingt absurd und ich hatte mir eigentlich
gewünscht, dass ein Auslandsjahr mein immer andauerndes Fernweh endlich für
einige Zeit stillen würde. Und doch denke ich, dass dieses Gefühl des Fernwehs
auch ein Beweis dafür ist, wie wohl und heimisch ich mich hier fühle.
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