21092014

Wieder ist eine Woche vorbei und mittlerweile bin ich fast 2 Monate weg. Ich muss es immer wieder sagen, weil ich es einfach nicht realisieren kann. Langsam gewöhnt man sich daran, weg zu sein, langsam beginnt man zu Vermissen.
Diese Woche ist nicht sonderlich viel passiert. Ich war viel arbeiten, obwohl arbeiten diesmal größten Teils aus rumsitzen bestand. Am Donnerstag habe ich sogar ein Nickerchen gehalten. Es geht mir wirklich auf die Nerven. Aber angeblich soll es nächste Woche wirklich wirklich los gehen. Am Mittwoch startet der Deutschkurs für die Anfänger, am Donnerstag der für die Fortgeschrittenen. Dafür ist alles organisiert und geplant! Außerdem geht es nächste Woche ins Kinderheim. Ich bin sehr aufgeregt. Dadurch, dass meine ungarisch Lehrerin mir schon wieder abgesagt hat, komme ich leider mit dem ungarischen nicht weiter und im Kinderheim wird leider nur ungarisch gesprochen. Aber ich hatte schon Erfolgserlebnis im ungarischen. Man muss dabei einfach über die kleinsten Dinge freuen!  Trotzdem war die Woche auch ganz witzig, ich verstehe mich sehr gut mit den Mitarbeitern im Philothea.
Außerdem gehe ich mittlerweile einmal pro Woche zum Sportkurs bei der Caritas. Joggen gehen ist hier ein ziemliches Abenteuer. Diese Woche habe ich zwei mal mein Glück versucht und es ist wirklich unangenehm wie man, nicht nur von den Männern angestarrt wird. Es scheint als würde man Läufer gar nicht kennen. Obwohl sich auf dem Aussichtsberg hier doch viele Jogger tummeln. Aber in der Stadt sieht man selten Sport machende Menschen.
Ein anderes Problem stellt für mich die vegane Ernährung dar. Zwar kann man hier wirklich gut Obst und Gemüse auf dem Markt oder bei Lidl einkaufen, dennoch ist die Auswahl an veganen Produkten beschränkt bis gar nicht vorhanden. Dank des dm's hier bin ich zwar mittlerweile Besitzerin von Sojamilch, aber das war es auch schon. In dem Supermarkt bei der Mall, außerhalb von Targu Mures, gibt es auch Sojajoghurt und manchmal auch Tofu, der ist allerdings mit dem Bus mindestens eine Stunde entfernt. Im Restaurant oder in Bistros kann man das sowieso vergessen, da ist es manchmal schon eine Herausforderung etwas vegetarisches zu finden.
Die Menschen hier sind sehr sehr nett. Alle sind interessiert an Deutschland, die meisten sprechen gerne mit dir englisch, sobald sie merken, dass du kein rumänisch kannst. So oft wird man hier gefragt, ob man den Menschen deutsch beibringen könnte und ob man etwas über Deutschland erzählen kann. In den Bars fühlt man sich nach wenigen Minuten heimisch. Die Leute setzten sich an deinen Tisch, die deutsche Distanz bleibt aus.
Trotzdem merkt man man als Frau hier schnell, dass Freundschaften zwischen Jungs und Mädchen nicht die Regel sind. Allerdings muss man anmerken, dass sobald man ein Zeichen des Desinteresses oder der Abneigung gibt, dies sofort akzeptiert wird!
Auch das für mich neue WG Leben ist eine Herausforderung, dass muss einfach mal gesagt sein. Sich von einem auf den anderen Tag um ALLES alleine zu kümmern ist eine Umstellung. Sich nach der Arbeit zum Einkaufen zu motivieren ist nicht so meine Stärke. Ich bin sehr froh, dass ich nicht komplett alleine lebe.
Mit den anderen Freiwilligen unternehme ich sehr viel. Die Bars hier sind super, zwar wird hier in manchen versucht ein "alternatives-feeling" zu erzwingen, aber es gibt auch ein paar echt schnuckelige Kneipen. Die Lieblingsbars sind schon nach ein paar Wochen ausfindig gemacht. Die Clubs hier sind natürlich nichts gegen den UClub in Wuppertal, aber trotzdem zufriedenstellend.
Am Samstag war ich mit einer anderen Freiwilligen in Sighisoara, einer sehr schönen Nachbarstadt. Sonntags war ich erst mit einer Freiwilligen am Fluss. Dabei sahen wir ein bisschen die Kehrseite zur schönen Innenstadt. Nicht hässlich, auch nicht heruntergekommen, ein bisschen wie im Industriegebiet- nur ohne Industrie. Anders irgendwie, ich hoffe ich kann dort irgendwann man mit der Kamera hingehen.
Danach ging's zum Bookfestival ins national Theater.Wirklich cool gemacht. Zwar konnten wir mit den Büchern (meist auf rumänisch) nicht sonderlich viel anfangen, dennoch hat uns das Theater von innen und die musikalische Untermalung durch eine Band gut gefallen! Nach einiger Suche habe ich auch eine unverschlossene Tür zur Bühne gefunden. Gerne würden wir uns dort mal ein ungarisches Schauspiel angucken.  Gleich gehen wir noch ins Kino. Dadurch, dass dies hier im Gegensatz zu Deutschland so günstig ist, geht man auch gerne in Filme, für die man in Deutschland zu geizig wäre.

Vokabeln lernen- die schwarz-weißen Flatschen sind Kühe!

Im Theater- die Sessel waren zu schwer um sie heimlich mitzunehmen


Fredi und ich :-)


musikalische Untermalung


heimlicher Blick auf die Bühne

<3


Viszontlatasra! 

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